Zusammen ist man weniger allein

Am 10. November fand das 3. Refugees Welcome Meetup Berlin statt,  im Cafe Sociale / Friedrichshain.

Bei jedem Welcome Meetup stellen sich Initiativen vor, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind. Interessierte können sich einen Überblick verschaffen, was es alles in Berlin an Angeboten für Geflüchtete gibt und erfahren, wo sie sich mit welchen Aufgaben einbringen könnten.

Vorgestellt haben sich diesmal folgende Projekte

  • Workeer, Jobbörse für Geflüchtete
  • Projekt IPO25, Refugee Help Center
  • Sprachcafes aus Kreuzberg
  • Ein Pilotprojekt aus Friedrichshafen: „Das Frühstücksmobil“

Es ging um den Zusammenhalt verschiedener Kulturen innerhalb einer Gesellschaft durch Arbeit, Dialog und wirklich konstuktiven Austausch.

1. Workeer (David Jacob)

David Jacob stellte die Plattform Workeer vor. Workeer ist die erste Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse Deutschlands, die sich speziell an Geflüchtete richtet. Durch die Plattform soll ein geeignetes Umfeld geschaffen werden, in dem diese besondere Gruppe von Arbeitssuchenden auf ihnen gegenüber positiv eingestellte Arbeitgeber trifft. Mit Hilfe von Arbeitgeber- und Bewerberprofilen, sowie zahlreichen Jobangeboten in verschiedenen Branchen und Standorten in ganz Deutschland ermöglichet Workeer den ersten unkomplizierten Kontakt und Austausch zwischen Geflüchteten und Arbeitgebern.

Registrierte User können Jobprofile anlegen, und registrierte Unternehmen können sich präsentieren, Jobangebote einstellen sowie die Profile samt Kontaktdaten einsehen. Bei jedem Job muss angegeben werden welche Sprachkenntnisse gefordert sind.

Workeer führt keine Beratung durch sondern stellt nur die Plattform zur Verfügung. Geflüchtete, die (z.B. wegen Sprach- bzw. Verständnisproblemen) nicht alleine mit der Plattform klarkommen, können sich z.B. an den Verein Akarsu für Jobberatung wenden oder zu einem Sprachcafe (unten vorgestellt) kommen, dort erhalten sie Unterstützung.

Wie könnt Ihr Euch bei Workeer einbringen?

  • Wer Unterstützung bei Softwareentwicklung, Kommunikation oder beim Überprüfen von Inhalten anbieten möchte kann sich gerne melden.
  • Wer das Projekt toll findet, aber keine Zeit hat, darf auch Geld spenden (über betterplace)🙂

2. Projekt IPO25: Refugee Help Center

Mandy Bachmann, Cathrin Ebner und Akif Sirlak stellten das Projekt IPO25 – Refugee Help Center vor (Website in Arbeit).
Ziel des Projektes ist es, einen Anlauf-, Informations-, Austausch-, und Vernetzungspunkt für Geflüchtete, MigrantInnen und Ehrenamtliche zu schaffen, der auch ausserhalb der üblichen Öffnungszeiten von Beratungsstellen geöffnet ist: Am Wochenende und in den Nachmittags- / Abendstunden. Über die Nutzung und Hilfen von Computer, Faxgerät, Kopierer etc. können HelferInnen entlastet werden und die Neuankömmlinge in Berlin können sich selbst informieren. Die Helfer stehen ihnen unterstützend zur Seite. Das Refugee Help Center verfügt auch über Räume, die man kostenfrei anmieten kann, z.B. für Vernetzungs- oder Informationsveranstaltungen.

Wie könnt Ihr Euch bei IPO25 einbringen?

  • Mithilfe während der Öffnungszeiten (Beratung, Hilfe bei Recherche etc.)

3. Sprachcafes (Akif Sirlak)

Akif Sirlak stellte Sprachcafes vor, die  im Rahmen des Projektes IPO25 entstanden sind. Regelmäßige Sprachcafes gibt es in der Oranienstraße und der Urbanstraße, angekündigt werden sie über den Verein Akarsu e.V.

Bei den Sprachcafes geht es darum, zusammen deutsch sprechen. Berliner und Geflüchtete – oder besser: „Alte“ und „neue“ Berliner – verschaffen sich gegenseitig Einblicke in die Lebenswelten. Tee und Kaffee sind vorhanden. Alles andere kann gerne mitgebracht werden.

Wie könnt Ihr Euch bei den Sprachcafes einbringen?

  • Unterstützung bei bestehenden Sprachcafes oder Durchführung eigener Sprachcafes in Kooperation.

4. Das Frühstücksmobil. Ein Pilotprojekt in Friedrichshafen (Lena Reiner)

Lena Reiner, die gerade zu Gast in Berlin ist, berichtete über ein Projekt aus Friedrichshafen: Die mobilen Dialoge bzw. das Frühstücksmobil in Friedrichshafen. 

Die Idee entstand im Rahmen der kommunalen Flüchtlingsdialoge – ein Projekt des Landes BW, das sich Piloten rund ums Thema in den Kommunen gewünscht hat. Friedrichshafen war eine der ausgewählten Kommunen.

Die Idee war es, mit den Anwohnern locker ins Gespräch zu kommen und gezielt auch auf Sorgen einzugehen. An sieben Tagen wurde 7 verschiedene Standorte mit dem „Frühstücksmobil“ angefahren. Es gab Kaffee und Kuchen, und gute Gespräche.

Das Thema Asyl war zwar nicht offiziell das Hauptthema, wurde aber natürlich sehr oft angesprochen. Das Team wurde vorher in Deeskalation geschult und wappnete sich mit Fakten. Die Idee kam von einer Initiative, die sich während des Landeswahlkampfs gegründet hatte und schon damals mit den AfD-Anhängern das Gespräch suchte.

Die Initiative würde sich über Nachahmer freuen und gibt gerne ihre Erfahrung und Tipps weiter.

Das Welcome Meetup

Das Welcome Meetup Berlin startete im September 2016 als monatliche Meetup-Reihe, die EUCH zusammenbringen und vernetzen will:

  • Initiatoren und Mitarbeiter von Projekten, Initiativen und Vereinen, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren.
  • Kommunikationsprofis, Multiplikatoren und (potenzielle) Helfer, die noch freie Kapazitäten haben und sich einen Überblick verschaffen wollen, welche Projekte es gibt und wo sie sich einbringen könnten.
  • Geflüchtete, die den Initiativen aufzeigen können, in welchen Bereichen sie sich mehr Unterstützung wünschen, und natürlich auch Geflüchtete, die sich selbst engagieren wollen.

Ablauf

  • Beginn 19 Uhr – kurze Vorstellungsrunde aller Teilnehmer
  • 2 – 3 Projekte stellen sich vor + anschließende Diskussion – ca. 60 Minuten.
  • Austausch in offener Runde
  • Es kann getrunken und gegessen werden (Barbetrieb) – jeder bestellt, was er mag und zahlt für sich selbst. Geflüchtete sind eingeladen.

Projekte / Initiativen vorstellen?

Wer tolle Projekte oder Initiativen kennt, die sich unbedingt vorstellen sollte, kann sich gerne über diese Meetup Gruppe oder über Facebook melden: https://www.facebook.com/welcomemeetupberlin

Bringt Flyer und Informationsmaterial zu Euren Projekten mit! Es gibt einen Tisch, an dem Ihr Euer Material platzieren könnt.

(Fotocredits: Henry Schröder)