„Wir sehen uns im Zoom“

Wie im letzten (und auch ersten) Teil von Behind the Camp angekündigt, wollen wir euch in diesem Teil einige Videokonferenz-Tools vorstellen, mit denen wir bereits Erfahrungen machen konnten.

Dass das WelcomeCamp Corona-bedingt erneut digital stattfinden wird, ist schon etwas länger beschlossene Sache. Noch nicht beschlossen ist, für welches Tool wir uns schlussendlich entscheiden werden. Doch einen kleinen Favoriten gibt es bereits. Wir wollen euch die Tools gar nicht im Detail vorstellen. Denn was sie alle bieten sind Broadcast-Funktionen, persönliche und öffentliche Chats, usw. Viel mehr wollen wir die USPs der einzelnen Plattformen aufzeigen. Fangen wir mal alphabetisch von hinten an:

Zoom hat, und da untertreibe ich nicht, das letzte WelcomeCamp 2020 überhaupt erst möglich gemacht. Um unsere Vision eines möglichst spannenden und komplexen Camps zu realisieren, war jedoch eine Menge technischer Aufwand notwendig. Das ist keine Kritik an Zoom, sondern ist schlichtweg unseren etwas speziellen Interessen geschuldet.

Quelle: https://zoom.us/docs/doc/Conference_Room_Solutions.pdf

Für Events, die eher „geradlinig“ verlaufen sollen, sicherlich aktuell DAS Tool der Stunde. Dieses Jahr wollten wir es den Teilnehmenden etwas leichter machen, sich in unterschiedlichen Räumen zu bewegen. Mit Zoom ging das auch, jedoch alles andere als User-freundlich. Also machten wir uns auf die Suche, nach Alternativen, die wir uns jeweils in einem Teammeeting genauer angeschaut hatten.

Wonder

Und so stießen wir wie durch Zufall auf Wonder.me. Der Vorteil von Wonder.me gleich vorweg: NOCH ist es kostenlos. Das soll sich zum Ende des Jahres voraussichtlich ändern. Und es bietet auch einen wirklich spannenden Ansatz: Wie im echten Leben kann man nur mit Menschen kommunizieren, die digital „nah“ beieinander sind und sich in sog. „Circles“ zusammengeschlossen haben. Die Bedienung ist denkbar einfach: Man zielt einfach mit der Maus, tätigt einen Klick und schlittert über die Fläche. Gelangt man in die Nähe anderer Menschen, kann man mit ihnen kommunizieren.
Auch könnt ihr stets die Circles verlassen. Ihr könnt Leute anpingen, dass sie sich zu euch gesellen. Die Qualität der Videoübertragung war dabei stets gut und stabil. Natürlich fehlt auch nicht die Möglichkeit, in den Raum zu Broadcasten. Diese hellen, beschrifteten Felder im obigen Bild sind die sogenannten Areas. In einem der WelcomeCamp-Meetings konnten sich so das Team in den entsprechenden Areas zusammenfinden. Doch einen großen Haken hatte das Tool für uns: Aktuell können sich „lediglich“ 15 Menschen in einem Circle zusammenfinden. Die Areas haben hierbei keinen Einfluss oder weitere Funktion. Sie dienen nur zur Orientierung. Man kann zwar noch ein Hintergrundbild anlegen, aber weitere Anpassungsmöglichkeiten an den Raum gibt es leider nicht. Aber schaut es euch doch gern selbst mal an. Die Feature-Liste von Wonder.me findet ihr hier.

Veertly

Auch wenn wir alle erst sehr verliebt in Wonder waren, kam ein Kollege plötzlich mit Veertly.com um die Ecke. Und das hatte nochmal einen völlig anderen, aber richtig spannenden Ansatz.
Nämlich, dass Veertly gar kein Videokonferenz-Tool im eigentlichen Sinne ist. Sondern ein Konstrukt, in das ihr bestehende Tools einfach einbauen könnt. Es bietet sozusagen „nur“ die Oberfläche. Das hat jedoch den Vorteil, dass man mehrere Räume anlegen kann und zwischen diesen hin- und herwechseln kann. Auch sind unterschiedliche Anbieter kein Problem. In unserem Test sprangen wir problemlos zwischen Zoom und Wonder hin und her. Ihr seid aber nicht auf ein externes Tool oder zusätzlichen Account angewiesen, denn Veertly bringt bereits integriert das Videokonferenz-Tool Jitsi mit.

Quelle: veertly.com

Ein weiteres cooles Feature ist, dass ihr bei Veertly wohl auch alles einbinden könnt, was einen iframe hat. Dabei ist das Design von Veertly wirklich herausragend. So können hinter die Buttons der jeweiligen Räume auch Bilder gelegt werden und das sieht schlichtweg großartig und professionell aus. Von allen Tools ist es wohl das, was uns am wenigsten Arbeit machen würde. Einfach Räume anlegen, paar Bilder hier und da – und fertig ist das WelcomeCamp. Das hat jedoch auch (zu Recht) seinen Preis. Was wir bei Veertly dennoch vermissten, war die Möglichkeit für die Teilnehmenden, sich „spontan“ irgendwie über den Weg zu laufen. Auch hier wäre Veertly noch etwas starr in seiner grundlegenden Funktionsweise, auch wenn es die Features anderer Tools zu integrieren in der Lage ist.

Zur Feature-Liste von Veertly gelangt ihr hier. Wenn das jetzt alles vielleicht etwas abstrakt klingen mag, schaut mal in die Youtube-Playlist von Veertly. Dort wird alles Wichtige erklärt.

Böse Zungen würden behaupten, wir wären ganz schön anspruchsvoll. Das stimmt. Immerhin wollen wir allen Teilnehmenden ein Event bieten, das sie so schnell nicht vergessen. Und hier kommt mein persönlicher Favorit ins Spiel:

Gather.town

Von allen Tools ist es sicher unverkennbar das Verspielteste. Gather.town bietet die Möglichkeit, sich die Umgebung zusammenzuklicken. Es gibt eine Menge vorgefertigte Assets, die man einfach nach Belieben zu einer virtuellen Umgebung setzen kann. Jetzt wäre es kein WelcomeCamp, wenn wir euch etwas vorgefertigtes vor die Nase setzen. Denn das ist wirklich das Großartige: Alles was man grafisch abbilden kann, kann zu einem virtuellen Raum werden. Das hier rechts dient natürlich nur als Beispiel, was möglich wäre. Man könnte das ganze auch in einem Strandsetting bauen. Oder in einem urbanen Setting, oder oder oder…euer Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt.

Wie im ursprünglichen Beitragsbild zu sehen, erstellt ihr euch eine Art Avatar, mit dem ihr durch die „Spielwelt“ wandern könnt. Und hier kommen Features von Wonder, Veertly und Zoom zusammen. Befindet ihr euch in der Nähe von anderen Teilnehmenden, könnt ihr mit ihnen kommunizieren. 25 sind hier das Maximum. Gather bietet auch die Möglichkeit, iframes einzubauen. Zusätzlich können geschützte Räume angelegt werden, zudem nur bestimmte Menschen Zugriff haben. Wie einige es vielleicht von Videospielen kennen, können Avatare herumwandern und andere Bereiche erkunden. Oder eben nicht. Das kann im Backend eingestellt werden. Zu erkennen and den roten Feldern – diese können von den Figuren nicht betreten werden.

Bereits integriert wären zum Beispiel auch Gruppenspiele. Ich konnte mich noch nicht ganz damit befassen, aber entdecken konnte ich bereits Tetris. Die Umgebung kann sprichwörtlich interaktiv gestaltet werden. Ihr platziert in der Welt beispielsweise eine Pinnwand und sobald ihr damit interagiert, öffnet sich ein Fenster, bei dem (zum Beispiel), der aktuelle Sessionplan angezeigt wird. Oder ihr platziert ein Poster – bei Interaktion öffnet sich ein Bild, usw. Die Möglichkeiten die dieses Tool bietet, sind wirklich großartig. Es ist von allen Tools jedoch auch das, was nicht nur am aufwändigsten, sondern auch am fehleranfälligsten wäre.

Ich persönlich hoffe, dass wir uns für dieses Tool entscheiden. Wenn, muss die Umgebung aber auch wirklich von Hand gestaltet werden.

Sollte uns das gelingen, wird das eine Veranstaltung, die ihr SO garantiert noch nicht erlebt habt.

Vielleicht haben wir euch ja neugierig gemacht. Falls ja, dann meldet euch doch an. Am 19. Juni geht´s los! Wir freuen uns auf euch!

WelcomeCamp am 19. Juni 2021

Das Barcamp für Visionen und Utopien, rund um Integration, Willkommenskultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt: Sozial, stabil und digital!

Weitere Beiträge dieser Kategorie